Unterschiedliche Komprimierungsverfahren für Bilder
Eine kurze Erklärung zu Dateien im RAW-, TIFF- und JPG-Format
17 Dezember, 2021 durch
Unterschiedliche Komprimierungsverfahren für Bilder
Daniel Lathan

Dateiformate für Bilder und Musik – ein Vergleich

Wir werden oft gefragt, welches Dateiformat für die Nachbearbeitung von Bildern (Fotografien) das Beste ist. Um einen einfachen Erklärungsversuch zu wagen soll hier ein Vergleich zur Musik hergestellt werden.

Das RAW-Format

Beim Erstellen eines Musikstückes am Rechner hat man eine Datei in der sämtliche Spuren (Instrumente) einzeln enthalten sind. Man kann also, wenn man im Besitz dieser Datei ist, das komplette Musikstück (Komposition) neu mastern (jedes einzelne Instrument bearbeiten und dann das gesamte Stück neu ausgeben).
Das würde einem Bild entsprechen das im RAW-Format (englisch raw = roh) gespeichert wurde: Man kann das Foto quasi nocheinmal machen (am Rechner). Das Einzige, das man nicht neu wählen kann, ist der Bildausschnitt. Sie können sozusagen digital an den Ort, an dem das Foto gemacht wurde, zurück gehen und den Auslöser neu drücken – also die Grundeinstellungen wie Belichtungszeit, etc. neu treffen. Die ideale Rohdatenbasis um das Bild z. B. in Photoshop zu bearbeiten.

Das TIFF-Format

Ein fertiges Musikstück im WAV-Format lässt sich mit speziellen Programmen im Gesamten bearbeiten und in sehr guter Qualität ohne Kompressionsverluste im WAV-Format erneut ausgeben.
Ein Bild im TIFF-Format lässt sich in einem Bildbearbeitungsprogramm (z. B. Photoshop) sehr gut im Gesamtem und im Detail (z. B. entfernen von Objekten oder Nachbearbeiten von Farben) bearbeiten und ohne Kompressionsverluste im TIFF-Format erneut ausgeben.

Das JPG-Format

Wenn wir Heute Musik hören und z. B. die Datei über einen Streminganbieter herunterladen, erhalten wir oft stark komprimierte MP3-Dateien. Der Qualitätsverlust ist dabei enorm. So wird aus einem drei minütigen Musikstück, das im WAV-Format 20 MB hatte eine 3 MB grosse MP3-Datei. Oft werden hier noch zusätzliche Komprimierungsverfahren (z. B. Digital Range) verwendet, die das Musikstück verfremden. Der Datenverlust bei der Komprimierung ist irrversibel. Sie können also aus einer komprimierten Datei – auch wenn Sie diese z. B. im WAV-Format abspeichern – die ursprüngliche Qualität nicht wieder herstellen.
Bilder im JPG-Format sind komprimierte Dateien, die zwar z. B. mit Photoshop nachbearbeitet werden können, aber immer nur auf Basis der stark verlustbehafteten Daten. Das zurückwandeln einer JPG-Datei in z. B. eine TIFF-Datei kann verlorene Daten nicht wieder herstellen.
Der Aufwand für eine nachträgliche Bildbearbeitung sollte also immer möglichst in das Original (TIFF, noch besser RAW) investiert werden.

Unterschiedliche Komprimierungsverfahren für Bilder
Daniel Lathan
17 Dezember, 2021
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